5 wirkungsvolle kreative Kampagnen zur Sensibilisierung für Brustkrebs
Entdecke im Brustkrebsmonat Oktober, Kampagnen, die inspirieren, aufklären und Mut machen
Wenn du dich gesund ernährst und Sport treibst, musst du dir keine Sorgen machen. Solange du keinen Bügel-BH trägst, ist alles in Ordnung. Männer können es nicht bekommen. Dies sind nur einige der vielen Mythen rund um Brustkrebs.
Die Wahrheit ist, dass Brustkrebs weltweit die häufigste Krebsart bei Frauen ist. Im Jahr 2020 wurde bei insgesamt 2,3 Millionen Frauen die Krankheit diagnostiziert, und 685.000 von ihnen verloren leider ihr Leben. Das sind ernüchternde Fakten. Trotz der hohen Zahl der Betroffenen fehlt es in vielen Ländern immer noch an grundlegenden Informationen, um die Bevölkerung über die tatsächlichen Ursachen und Symptome der Krankheit aufzuklären, geschweige denn, ihr die medizinischen Einrichtungen zur Verfügung zu stellen, die für die Früherkennung (ein Schlüsselfaktor zur Verbesserung der Überlebensraten) und die Behandlung erforderlich sind.
Für viele Menschen bleibt das Thema ein Tabu. In einigen Fällen haben sie sogar Angst vor Stigmatisierung oder Ablehnung durch ihre Partner und Gemeinschaften, wenn sie diagnostiziert werden oder sich einer Operation unterziehen. Dies hat leider in vielen Gesellschaften zu einer Kultur des Schweigens und der Scham geführt.
Glücklicherweise arbeiten Wohltätigkeitsorganisationen wie Breast Cancer Now und Breast Cancer Research Foundation daran, Kampagnen durchzuführen und Leben zu retten, indem sie Forschung betreiben, Unterstützung leisten und wichtige Informationen weitergeben, damit Frauen besser in der Lage sind, die frühen Anzeichen der Krankheit zu erkennen und zu wissen, wie sie die nötige Hilfe und Unterstützung erhalten können.
Es gibt aber noch eine andere wirkungsvolle Möglichkeit, das Bewusstsein zu schärfen: die Kunst. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf kreative Kampagnen der letzten Jahre, die das Stigma, das Brustkrebs umgibt, bekämpfen, das Publikum über die Realitäten der Krankheit aufklären und Krebspatientinnen dazu ermutigen, ihre Narben nicht als Quelle der Scham oder Verlegenheit zu sehen, sondern als Zeichen der Stärke, des Mutes und vor allem der Hoffnung.
Am I not scared anymore?: Sergei Stroitelev
Die inspirierende Kampagne des russischen Fotografen Sergei Stroitelev entstand, nachdem bei einer engen Freundin von ihm Brustkrebs diagnostiziert worden war. Er bemerkte, wie sich ihr Charakter veränderte, als sie sich nach einer Mastektomie immer mehr zurückzog und ihren Körper nicht mehr akzeptieren konnte.
"Die Menschen halten Krebs, Brustkrebs und insbesondere Mastektomien für ein Tabu", erklärt Stroitelev. "Sie denken, wenn eine Frau Narben hat, sollte sie diese verstecken und schweigen. Und wenn ein Mann sie so akzeptiert, sollte sie dankbar sein. Das ist inakzeptabel."
Er begann, Krebsüberlebende nach der Operation zu fotografieren und ihnen einen Raum zu geben, in dem sie sich selbst "enthüllen" und ihre Narben offen zeigen konnten. Das Ergebnis ist eine zärtliche und doch ermutigende Fotoserie, die Stroitelevs feste Überzeugung vermittelt, dass "der Körper einer Frau in jedem Zustand schön ist, mit oder ohne Narben. Wir müssen schädliche Stereotypen abbauen und die Menschen so akzeptieren, wie sie sind".
A Letter to My Loved Ones: Lynsey Addario in Zusammenarbeit mit Stella McCartney
Die Fotojournalistin Lynsey Addario hat sich für diese sehr bewegende Kampagne mit Stella McCartney zusammengetan. Ihre Fotoserie und ihr Kurzfilm fangen die mutigen Geschichten von 12 Frauen in ihrem Kampf gegen Brustkrebs ein, zusammen mit intimen Briefen an ihre Angehörigen, in denen sie ihre persönlichen Erfahrungen schildern.
"Ich habe gelernt, dass wir manchmal, wenn wir fallen, ein bisschen größer sind, wenn wir wieder aufstehen. Wir finden andere Wege des Denkens, des Sehens, des Seins", heißt es in einem der Briefe. Die Briefe und Fotos vermitteln uns eine Botschaft des Mutes, der Tapferkeit, der Unverwüstlichkeit und des Stolzes.
Toilet, Teeth, Tits: Stella McCartney und Sex Education
Eine sehr originelle Auseinandersetzung mit dem Thema Brustkrebs ist Stella McCartneys Toilet, Teeth, Tits (TTT) -Kampagne, die in Zusammenarbeit mit der Netflix-Serie Sex Education gedreht wurde.
"Brustkrebs kann durch Deodorants, Mobiltelefone, Brustwarzenpiercings und BHs verursacht werden", behauptet eine perfekt frisierte McCartney vor einer Klasse mit ungläubigen Darstellern der Serie. Die Schüler räumen schnell mit den Mythen auf, bevor sie eine einfache Methode zur Überprüfung der Brüste vorstellen: "Toilette, Zähne, Titten".
Der hochkomische Ansatz verdeutlicht eine beunruhigende Realität: Viele von uns wissen nicht genug über die wahren Ursachen von Brustkrebs oder darüber, wie wichtig es ist, unsere Brüste auf frühe Anzeichen der Krankheit zu untersuchen, obwohl diese einfache Methode Leben retten kann.
Cuidalaslolas: Vanesa Gambirazio, Luciana Mónaco, und Id4You
Die Grafikdesignerin Vanesa Gambirazio, ihre Partnerin Luciana Mónaco und die Kreativagentur Id4You stehen hinter dieser digitalen Kampagne, bei der Künstlerinnen und Künstler aufgefordert werden, ihre Arbeiten zum Thema Brustkrebs zu präsentieren, um auf diese Weise das Bewusstsein in ganz Lateinamerika zu schärfen. [Cuidalaslolas[/i] (was so viel heißt wie "kümmere dich um deine Brüste") fordert die Betrachter auf, ihr Lieblingskunstwerk zu liken und mit den Frauen, die sie lieben, auf ihren sozialen Medien zu teilen.
"Ziel ist es, mehr und mehr Frauen darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen und regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen, damit er rechtzeitig entdeckt werden kann", sagt Gambirazio.
The Survivors Collection: Breast Cancer Foundation NZ
Diese Kampagne, die darauf abzielt, Frauen in Neuseeland für das Thema Brustkrebs zu sensibilisieren, zeigt drei Überlebende der Krankheit, Shona, Kelly und Anete, die in ähnlichen Posen fotografiert wurden wie klassische Gemälde von Rubens und Rembrandt.
Interessanterweise wurden die Werke für das Projekt aus einem sehr wichtigen Grund ausgewählt. Rubens und Rembrandt haben ihre weiblichen Darstellerinnen so originalgetreu wie möglich abgebildet, dabei aber unwissentlich die verräterischen Anzeichen von Brustkrebs in ihre Modelle gemalt.
Die Kampagne soll Frauen nicht nur bewusst machen, wie wichtig es ist, ihren Körper regelmäßig zu untersuchen, sondern auch die Fortschritte der modernen Medizin seit der Entstehung dieser Meisterwerke würdigen.
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